Montag, 4. Juli 2016

"Das Auge sieht mit"

Samstag, 25. Juni 2016, Läsö

Eine weibliche Erfindung: die Tangdächer von Läsö
Der Badewannenkapitän kommt nicht erst zum Abendbrot, sondern schon zum Frühstück. Die Crew radelt zum Einkaufen nach Österby, Hr. und Fr. Kapitän erkunden die Insel mit dem Auto. Das alte (negative) Bild von der Insel muss vollkommen revidiert werden! Es ist keineswegs, wie in der Erinnerung der Frau Kapitän abgespeichert, eine Rödelinsel, sondern eine sehr schöne Insel. Es gibt viele wunderbare Ausblicke auf die Landschaft und auf See hinaus, hinreißende Baumformationen und anmutige alleinstehende Pinien. Der Hafen von Vesterö ist architektonisch sehr schön, Österby Havn eine anregende Mischung aus Yacht- und Fischereihafen. Die Tangdächer auf den kleinen Häusern sind eine regionale Besonderheit und obendrein eine Erfindung der hiesigen Frauen. Sie sehen von weitem aus wie ein dicker Schopf Haare, etwas gnomig, bilbomäßig. Froh über den Tip des dänischen Freundes F.F. ...

Das Auge sieht ja mit...

Abschiedsessen bei zunehmend 6 Bft und Regen. Und morgen heißt es "Bye bye Junimond!"

Aufwind

Freitag, 24. Juni 2016, Läsö

Keine armen Schweine...


Heute machen wir lauter Sachen, die man macht, wenn man irgendwo angekommen ist. Ausflug mit Rädern zur Salzsiederei, ins Dorf, zum Trödler. Das Dorf hat die Frau Kapitän als "Schluck Wasser in ner Kurve" in Erinnerung. Und so ist es immer noch. Je nachdem, ob man von Vesterö Havn oder Österby Havn kommt, ist es eine Links- oder Rechtskurve. Man fährt in die Kurve hinein und denkt, dahinter wird das Dorf schon beginnen; aber dann ist man auch schon durchgefahren.



Ein bewölkter Tag, später sonnig. Wir machen Reinschiff. Fähre für Sonntag wird gebucht. Abschied hängt in der Luft. Wir saufen Aufwind, machen Aioli selbst und ein bisschen Zickenkrieg, legen Patiencen, und resümieren die Eindrücke von der Tour.

Die schönsten:
Im Regen segeln und Tonnen finden (Ma)
Der lange Trip nach Läsö, mit Navigation  (Su)
Den Genacker setzen, nach oben schauen, frei sein (The Bi)
Nach den Wellen steuern (El)
Dass die Hafenmanöver gut geklappt haben und der Angstgegner "unbekannt" und "eng" überwunden wurden (Frau Kapitän)

Die blödesten:
Bönnerup Havn, lieblos und mit dicken Dänen (The Bi)
Dass heute kein Krog gefunden wurde zum einkehren (Ma, El)
Der viele Regen (Su)
Das Ende der Tour, der Übergang zum Abschied; König Alkohol (Frau Kapitän)

Und sonst:
- Die Kirche von Vesterö hat einen schönen, warmen Klang; wir machen Töne incl. Obertöne
- Die Briten haben bei ihrem Referendum für den Austritt aus der EU gestimmt

Sonntag, 3. Juli 2016

Die Strömung sei mit uns

Donnerstag, 23. Juni 2016, Bönnerup - Vesterö (Läsö)

Eine handvoll...
Da der Wind erst für später am Vormittag angekündigt ist, gönnen wir uns etwas mehr Schlaf und starten erst um 10:15 Uhr. Sobald wir aus der Abdeckung der Hook sind, bläst der Wind mit steten 3 Bft. Wenn es zwischendurch zu langsam vorangeht, droht die Frau Kapitän damit, den Genacker zu setzen. Daraufhin pendelt sich der Wind auf 4 Bft ein. Na bitte. Geht doch. Je weiter wir nach Norden kommen, desto mehr Strom haben wir mit; am Spätnachmittag machen wir 8,3 kn über Grund und 6,7 durchs Wasser. Einzig die Sicht ist sehr eingeschränkt auf etwa 1,2 sm. So können wir leider nicht in die Fjorde an bb mit den für Romane geeigneten Namen hineinblicken (Randers Fjord, Mariager Fjord, Limfjord). Die Betonnung bekommen wir immer erst kurzfristig zu sehen. Weit und breit niemand auf See außer uns. Selbst das AIS zeigt nur ganz entfernt ein paar Schiffe, aber nur Fischer und Militär, keine Yachten. Bei Anfahrt auf Läso steigt ein köstlicher Heideduft in die Nase (würzig, süß, warm), und es beginnt heftig zur regnen. Zeitgleich mit uns läuft die Fähre von Frederikshavn ein; wir lassen ihr den Vortritt. Der Hafen ist zwar besucht, aber etliche Liegeplätze stehen zur Auswahl. Sie lassen die Hafenarchitektur wie ein Gebiss mit riesigen Zahnlücken erscheinen. Uns ist es recht. Wir freuen uns, nach einem langen, feuchtgrauen Seetag fest zu sein (18:40; bequem: Mooringleine). Nun regnet es sich richtig ein. Wir hören The Livingrooms http://www.thelivingrooms.eu/ ( https://soundcloud.com/wulf-lohmeyer/no-way), später van Morrison. "Der hat aber auch was nöliges!", gibt die Frau Kapitän zu bedenken und äfft ein Kleinkind nach, "ich bin auch noch da, ich will an eine Brust oder so!" Über das nun folgende Gelächter ergießt sich draußen der Regen noch heftiger und lauter als zuvor. Ja, es gibt viele Steigerungsformen von regnen. The Bi und die Frau Kapitän kriegen sich nur mühsam wieder ein. Ein köstlicher Moment kosmischen Humors: Draußen schüttet es, drinnen fließen Tränen vor Lachen. Fühlt sich so an, als ließe sich van Morrison nie wieder anders hören denn als nölender männlicher Säugling...

Wind und Wetter:
Morgens SE 1-2 Bft; Vormittags SE 3-4 Bft; Nachmittags SE 4 Bft;
Baro sinkt von morgens 1019 auf abends 1014
Und sonst:
Um die Hook zwischen Grenaa und Bönnerup sind in der Seekarte etliche Wracks vermerkt.
Segellingo:
Mooringleine — eine an zwei Enden befestigte Leine; von der Pier holt man sie nach achtern, dann bringt man Zug auf das andere Ende, um das Schiff achtern festzumachen; Mooringleinen sind ein Segen gegenüber den früher üblichen Heckankern, die sich immer irgendwie ineinander vertuckten oder gar nicht erst hielten...
Etmal: 50 sm

Samstag, 2. Juli 2016

"Das Thermo is kaputt..."

Mittwoch, 22. Juni 2016, Ebelthoft-Bönnerup

Heut werden wir wenig Wind haben, deshalb planen wir viel Zeit ein, bei einer geschätzten Durchschnittsgeschwindigkeit von 4 bis 5 kn für die etwa 40 Seemeilen. Auf See stellt sich heraus, dass wir noch weniger Wind haben als vorhergesagt. Unter Segeln kämen wir gar nicht voran. Also heinzen wir und machen durchschnittliche 7 kn Fahrt. Viel zu früh aufgestanden! Es regnet sich ein; am Himmel wird inzwischen auch das Reißverschlussverfahren eingesetzt: er zieht sich behende auf und wieder zu, auf und wieder zu. Frühstück gibts ausnahmsweise unterwegs. Gemütlich. Überhaupt: Auch das Grau in Grau hat seinen Reiz, und die Küste von Grenaa ist viel schöner als Grenaas Ruf.

Hier war wohl ein Windrad Verkäufer am Werk...
Die Einfahrt in den Hafen von Bönnerup hat was bedrohliches, da sie von Windrädern flankiert ist, die einen Höllenlärm machen. Drin merken wir aber schnell, dass wir doch nicht das Tor zur Hölle passiert haben. Der hintere Teil des Hafens, wo wir am Ende von Steg B einen Platz längsseits finden, ist ganz idyllisch, mit einem Seehorizont über der Außenpier gegenüber. Atmosphärisch klingt hier schon ein bisschen das raue und karge Skagen an.

Das Dorf ist wie ausgestorben. Es hat kein Herz, dafür aber einen Havnegrillen, in dem fettleibige Einwohner stumpfsinnig über Hotdogs oder riesigen Eisportionen abhängen. In einer Ecke zwischen zwei Hütten kündet eine schlaffe Hüpfburg vom Sommer, der erst noch kommt. Wir machen einen Strandspaziergang bei Ebbe und versuchen, ein Schneckenrennen ins Leben zu rufen (in Erinnerung an das legendäre Schneckenrennen in Skanör). Das geht aber sprichwörtlich nach hinten los bzw. verläuft im Sande. Zwei Schnecken starten — wenn überhaupt — in die falsche Richtung, eine gräbt sich gleich ganz ein... Beim Havnefisk-Kiosk besorgen wir frischen Seehecht zum Abendbrot. Köstlich. Zum Nachtisch gibts einen rot-orangefarbenen Sonnenuntergang und Blick auf die Außenpier mit Schattenrissen von Gräsern und Steinen in der Dämmerung. Fuh!

Weil es immer irgendwie zu kühl ist, und weil das Thermo meistens 11° C anzeigt, schließen wir, dass es wohl kaputt sein muss :-)

Wetter:
Wind SE 1
Und sonst:
Magnetkompassabweichung nach W +15°; nach E -10°; huh?
Etmal 40sm

Donnerstag, 30. Juni 2016

Mittsommervollmond

Dienstag, 21. Juni 2016, Brejning — Ebelthoft

Wie von den Männern und Frauen vom Wetter vorhergesagt, ist die gestrige Scheinewigkeit heute morgen aufgehoben. Der Himmel zwar noch zugezogen, aber im Verlauf des Tages wird es freundlicher und wir schälen uns nach und nach aus unseren Klamotten; am Nachmittag reißt endlich der himmlische Vorhang ganz auf. Mit 3-4 Bft kommen wir zunächst gut voran. Aber mit dem klaren Himmel zusammen schläft der Wind ein. Da nutzt es auch nichts, dass wir den Genacker parat haben.
Die Puste reicht nich hin und nich her, um Vortrieb zu erzeugen. Von zwei Seiten donnern Haifischfähren auf uns zu; ein mulmiges Gefühl, da der AIS den CPA der einen zeitweilig mit 90 Fuß anzeigt, bei 34 Knoten Fahrt. Diese Begegnung ist unbedingt zu vermeiden. Die Frau Kapitän meint, die Fähren müssen uns Seglern gegenüber ausweichen; Su ist eher pessimistisch. In dem Punkt gibts aktuell Klärungsbedarf, später die KVR und eine Konsultation mit dem Badewannenkapitän, der solcher Sachen immer sicher ist. Nun muss erstmal sowieso Heinz ran, auch James kommt noch zum Einsatz.

Wunderschöne Durchfahrt zwischen Tunö und Samsö, lieblich geschwungene Linien und die Felder im braunen Bürstenschnitt. Irritierende Betonnung nach Ebelthoft rein. Eine rote Tonne entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Werbetonne. Wir lassen uns nicht verwirren... Im Hafen von Ebelthoft hat die Saison anscheinend auch noch nicht richtig angefangen. Viel zu viel Auswahl... Das Abendbrot lässt heute etwas auf sich warten, da eine ungeübte Kombüsencrew am Werk ist. Aber hey! Das gibt uns Zeit für angeregte Diskussionen, z.B. über syrische Mitarbeiter, Vollverschleierung im Westen, den Brexit und what not. Kurzer Spaziergang ins ausgestorbene Dorf; vorher noch schnell den Sonnenuntergang anbeten. Auf dem Rückweg werden Ma und die Frau Kapitän von Hornissen verfolgt. Vermutlich sind wir ihrem Nest zu nah gekommen. Die See platt wie ein Laken. Die Gesichter der Crew sehen in der Dämmerung aus, als wären sie mit heller Bronze überzogen. Acht Stunden sind ein Tag!

Wetter:
Wind morgens W2, Vormittags W 3-4, Mittags W 4, später abnehmend W2; Baro steigt von 1010 morgens auf 1014 Nachmittags
Mittsommer und Vollmond gibts nur alle 70 Jahre! Der Mond steht genau im Süden dem letzten Tageslicht im Norden gegenüber. Zauberhaft.
Etmal: 53 sm
Segel- und Drifter-Bordlingo:
AIS — Automatic Identification System; ein funkgestütztes System zur Datenübertragung. Es übermittelt Position, Kurs, Geschwindigkeit, Schiffsname, Funkrufzeichen, CPA usw; das AIS erleichtert die Einschätzung von Verkehrssituationen sowie die Kommunikation zwischen Schiffen, und befördert die Kollisionsverhütung; es ersetzt aber nicht den Augenschein, denn nicht alle Schiffe sind damit ausgerüstet!
CPA — Closest point of approach; in der Schiffsnavigation mit AIS der kleinste Abstand zum Ort des Gegners beim Passieren
KVR — Kollisionsverhütungsregeln; internationales Seeverkehrsrecht; beinhaltet Ausweich- und Fahrregeln; z.B. haben Schiffe, die unter Segeln fahren, Vorrang vor Motorschiffen (in unserem Fall mit den Haifischfähren waren beide Fähren ausweichpflichtig, solange wir noch unter Segeln unterwegs waren); kreuzen sich die Wege zweier motorisierter Schiffe, weicht dasjenige aus, welches das andere Schiff an steuerbord sieht (Regel 15 KVR), und zwar rechtzeitig und deutlich sichtbar (im Fall mit den Haifischfähren mussten wir unter Motor der Fähre ausweichen, die von steuerbord kam, aber nicht derjenigen, die von backbord ranrauschte).
Heinz — der Motor
James — der Autopilot


Dienstag, 28. Juni 2016

Immer schön die Palme festhalten

Montag, 20. Juni 2016, Middelfahrt — Brejning, Vejle Fjord

Nachdem Su ihre Wollvorräte im Lieblingswollladen von Middelfart aufgefüllt hat, gehts los. Zum Ablegen der Kommentar einer Dänin vom nächstgelegenen Schiff: "I like to see you're all ladies; nobody is yelling..." :-) Heute soll es ordentlich blasen. Wir müssten gut vorankommen. Der Wind passt schon, kommt raum bis achterlich; wir sind heut "vorn dabei"; mithilfe von 2 kn Strom machen wir über Grund teils 9 kn Fahrt. Hui :-) Aber kaum haben wir Fredericia hinter uns, zieht aus SSW eine graue Front heran. In Böen sieben und gleichzeitig nass wie kalt macht nun doch nicht recht Spaß. So suchen wir uns alle möglichen Optionen fürs Anlanden in Lee; je mehr Wetter wir kriegen, desto kleiner werden die Etmale gesteckt. Langör und Marup waren schon gleich morgens früh flachgefallen. Zu weit. Snaptun im Horsens Fjord war zunächst erste Wahl, aber da wir das für den Nachmittag angekündigte Gebläse nun schon Vormittags haben, ist uns bald selbst Juelsminde noch zu weit. Der nächstgelegene Vejle Fjord bietet willkommenen Schutz. Im kleinen, aber feinen Hafen von Brejning liegen wir"wie in Abrahams Schoß". Kaum fest, regnet es sich richtig ein. Der zugezogene Himmel gaukelt eine graue Ewigkeit mit Lochcharakter vor. Wir genießen ein ausgiebiges Lunch, und zum Nachtisch wird Patience gelegt, gelesen oder sich sonstwie eingeigelt, unterlegt von Van Morrisons jaulender Stimme. Auch Knoten werden geübt, insbesondere der Palstek, bei dem man "immer schön die Palme festhalten" muss. Zum Abendbrot gibts Nudeln mit Huhn und Koriander; als Vorspeise Berufe- bzw. Persönlichkeiten raten. Das Dauerrauschen des Regens spült alles restliche Zeitgefühl weg. Jaja, die See und das Wetter machen uns nicht weniger einsam, als wir eh alle sind. Aber sie lassen uns die Einsamkeit vielleicht etwas besser ertragen. Morgen wird der Spuk vorbei sein. Das sagen die Isobaren und der Wetterbericht. Früh Booboo, denn am nächsten Tag wolln wir Strecke machen.

Wetter: SSW 5-6, in Böen 7 Bft; ausgiebiger Regen
Segellingo:
raumer Wind — der Wind kommt schräg von hinten
Fahrt über Grund — die Bewegung des Schiffes relativ zum Boden; FüG kann sich von der Fahrt durchs Wasser (FdW) unterscheiden (z. B. durch Strom- und Windabdrift)

Montag, 27. Juni 2016

Tomboys

Sonntag, 19. Juni 2016, Aarösund — Middelfart Gamle Havn

Spätestens seit gestern fühlt es sich an, als wären wir schon ewig unterwegs. Weg vom Alltag. Welcher Alltag? Trotz Kälteeinbruch gibts ein Pyjamafrühstück. Danach nehmen wir die Fähre nach Aarö gegenüber, um die Insel zu Fuß zu erkunden. Ein ausgedehnter Spaziergang am Strand führt uns am Leuchtturm vorbei im großen Bogen zu einem kleinen Weinanbaugebiet. El sammelt den obligatorischen Blumenstrauß.
Die Ausblicke lassen den Atem in die Brust einströmen und weiten den Wahrnehmungshorizont. Der Blick schweift von der Steilküste gegenüber zum Hafer, der sich im Wind biegt; im nächsten Moment duftende Buschröschenknicks, dann wieder Grüppchen von jungen Bisons, ein kleiner Trupp Kormorane in einem Binnensee. Für die Ohren Taubengurren und "Drüüt" in verschiedenen Tonlagen.

Zum Weinanbau gehört ein Laden, der ausschließlich regionale Weine anbietet, unter anderem Tangwein. Hng. Nicht jedermanns Sache. Beinahe ungebremst faucht uns der zunehmende Wind zuerst in den Rücken, auf dem Rückweg ins Gesicht. In der Kirche tönen wir ein bisschen. Auf der Fähre retour sind wir dankbar für den Windschutz der Kabine. Als Stärkung bevor wir losfahren gibts wieder Lachs auf Toastbrot, zum Nachtisch köstliche Inselerdbeeren. Halbe Std. Booboo und dann bei 5 Bft mit halbem Wind ab nach Norden.

Bei Einfahrt in den Sund Richtung Fänö Kalv brodelt die See, das Wasser kocht, wir haben 3 kn Strom gegenan. Ein schönes Spektakel, währenddessen die Landschaftskulissen von der Abendsonne nacheinander beleuchtet werden wie in einem Theaterstück. Das Kalb! Mal blitzt eine Sandflanke auf, mal ein Silberstreif am Horizont. Fuh. Besoffen von Landschaft landen wir im Gamle Havn von Middelfart, kippen Rot und Weiß auf das schon vorhandene Glück. Dabei stellen wir fest, dass wir als Kinder allesamt Jungs sein wollten (hence das Mantra des Tages: "Tomboys"). Heute wissen wir natürlich schon lange, dass Mädels auch Jungssachen machen können :-) Und während wir diese Sachen machen, werden Geschichten erzählt, beim Essen und auch sonst, Geschichten über das Leben im allgemeinen und Leute im Besonderen, z.B. von einem jungen trotzkistischen Journalisten, der im reiferen Alter Reizwäsche verkauft, und Geschichten von Dingen, die uns widerfahren sind. Aus einer solchen entsteht der Rap des Tages: Kettenfett, Kettenfett, eingewachsenes Kettenfett. https://soundcloud.com/sabinemertens/kettenfett-30-juni-2016-12-35
Bei dieser Deko wurde offensichtlich kein Kettenfett verwendet...
Und über allem leuchtet ein halber Vollmond aus Metall (die Kabelwinde vom Kabelverlegerschiff gegenüber), die Nachtruhe unterlegt vom leisen Brummen seines Generators.

Wetter: Kälteeinbruch! Lufttemperatur 11° C am Vormittag, Wassertemperatur 16° C; Baro morgens 2013, ab Mittags 2016; bewölkt
Wind: W 4-5, zunehmend 5
Etmal: 18 sm
Regionale Phänomene: Die See kocht bei Einfahrt in den Sund Richtung Faenö Kalv; bis 3 kn Strom gegenan
Und sonst: Farbrausch beim Spaziergang über die Insel (Su); Erlebnis der Farbspiele beim Kalb (Ma); Spaziergang in der Wildnis (El); Das Singen, die Natur, Farben, Formen, der Binnensee, das Ocker, Gelb, Violett der Pflanzen und Grün der Gräser (The Bi); das Lichtspieltheater am Kalb (Frau Kapitän)